Wissenswertes zu Abschied und Beerdigung

Der Tod ist unberechenbar. Manchmal kündigt er sich lange an. Manchmal kommt er völlig überraschend. Wenn er da ist, bringt er alles durcheinander. Innerlich wühlt er alles auf, aber auch äußerlich wirft er viele Fragen auf. Vielleicht können wir mit diesem Beitrag helfen, zumindest die äußeren Dinge zu regeln.

Wenn der Tod abzusehen ist

Manchmal zeichnet sich das Sterben eines Menschen schon längere Zeit ab. Es ist gut, das Thema Sterben und Tod dann nicht wegzuschieben. Vielleicht wünschen Sie den Besuch eines Pfarrers? Jederzeit kann jemand zum Gespräch, zu Gebet und Segnung oder zu einer Abendmahlsfeier zu Ihnen ins Haus kommen. Ein kurzer Anruf bei Pfarrerin Petig oder Pfarrer Hochschorner genügt.

Sterbebegleitung?

Wenn Sie für sich oder Ihre Angehörigen Sterbe- und Trauerbegleitung wünschen, wenden Sie sich bitte an die Hospizgruppe Felsberg/Melsungen e.V., der unsere Kirchengemeinden angehören. Frau Hochschorner steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite (Telefon: 2058 / info@hospizgruppe.net). Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website der Hospizgruppe unter www.hospizgruppe.net.

Wenn der Tod zuhause eingetreten ist

Wichtig ist, dass Sie einen Arzt verständigen. Er muss einen Totenschein ausstellen. Nach einem alten Brauch begleiten Christen die Verstorbenen unter Gebet und Segen auf ihrem letzten Weg aus dem Haus. Sagen Sie es uns, wenn Sie diesen Dienst der Aussegnung in Anspruch nehmen wollen. Auch wenn der Tod im Krankenhaus oder im Altenheim eingetreten ist, besteht die Möglichkeit der Aussegnung.

Die Beerdigung

Glieder der Kirche haben Anspruch auf ein christliches Begräbnis. Bei der Vorbereitung gibt es vieles zu überlegen. Welchen Sarg? Sollen Blumen auf dem Sarg liegen oder lieber nicht? Und welches Grab? Wie weit haben es die Angehörigen? Wann ist auf dem Friedhof ein Termin frei? Und wann geht es beim Pfarrer? Und so weiter. Bei all diesen Fragen hilft Ihnen gerne der Bestatter. Bitte beachten Sie, dass der Beerdigungstermin zwischen Ihnen, dem Bestatter und dem zuständigen Pfarrer abgestimmt werden muss.

Das Trauergespräch

Wichtig ist das seelsorgerliche Gespräch zwischen den Angehörigen und dem Pfarrer vor der Beerdigung. Hier ist auch die Möglichkeit, die Gestaltung der Beerdigung gemeinsam zu besprechen. Die Predigt wollen wir persönlich gestalten. Deshalb ist es für die Pfarrer wichtig, dass sie auch etwas vom Leben des Verstorbenen erfahren.

Im neuen Evangelischen Gesangbuch von 1994 finden Sie unter den Nummern 939-951 wertvolle Hinweise zum Thema „Im Alter und beim Sterben“. Lieder zum Thema „Sterben und ewiges Leben, Bestattung“ finden Sie unter dem Nummern 516-535. Ebenso sind dort biblische Texte sowie Worte von Dichtern und Denkern zu finden, die sich mit Tod und Auferstehung auseinandersetzen.

Wann Gottesdienst feiern?

Für den seelischen Umgang mit dem eingetretenen Tod spielt der Zeitpunkt der Beerdigungsfeier eine große Rolle. Auch wenn die Bewältigung des Todes noch lange dauert, so schließt die gemeinsame Feier etwas ab. Es ist wichtig, dass eine Beerdigung stattfindet.

Besonders bei Einäscherungen stellt sich dann die Frage, ob die Feier vor oder nach der Verbrennung liegen soll. Beides ist möglich. Die Erfahrung zeigt aber, dass eine Feier vor der Verbrennung sinnvoller ist. Der Sarg ist noch da. Der Eindruck des Todes ist noch unmittelbarer. Auch wenn es für die Verwandten oft einfacher ist, die Beerdigung längerfristig planen zu können, sollte die Trauerfeier sein, bevor die Einäscherung stattfindet.

Selbstverständlich geht auch nach dem Eintreffen der Urne gerne noch einmal ein Pfarrer mit und begleitet Sie mit Gebet und Segen auf dem Gang zum Urnengrab.

Wie Gottesdienst feiern?

Im Mittelpunkt stehen Lied und Gebet, Bibellesung, Predigt und Segen. Bei der Auswahl der biblischen Stücke und der Lieder können Sie gerne mitwirken. Gibt es einen bestimmten Psalm, der gebetet werden soll? Ist der Konfirmationsspruch des Verstorbenen bekannt? Vielleicht findet sich eine Konfirmationsurkunde oder ein Eintrag vorne im Gesangbuch. Dieser Denkspruch oder andere bieten sich als Grundlage der Predigt an. Und schließlich: gibt es ein Lied aus dem Gesangbuch, das Sie bei der Beerdigung gerne singen wollen? Bitte sprechen Sie diese Fragen mit dem zuständigen Pfarrer ab.

Zu Lebzeiten selbst bestimmen

Vielleicht haben Sie für den Fall Ihres Todes bereits Anordnungen getroffen. Die Angehörigen können dadurch entlastet werden. Diese Möglichkeit besteht auch für die kirchliche Trauerfeier. Über welches Bibelwort soll bei Ihrer Beerdigung gepredigt werden? Früher war es üblich, der Ansprache den Konfirmationsvers zugrunde zu legen. Er steht auf der Konfirmationsurkunde oder ist beim Pfarramt zu erfragen, bei dem die Konfirmation eingetragen wurde. Und welches Gesangbuchlied soll gesungen werden? Wenn Sie mit Ihren Angehörigen nicht darüber gesprochen haben, dann sollten diese zumindest wissen, wo Ihre Aufzeichnungen zu finden sind.

Die anderen

Zur Beerdigung kommen neben den Angehörigen gerne auch andere. Bestimmt gibt es welche, die einfach nur schauen wollen. Aber viele haben doch auch ihre Geschichte mit dem Verstorbenen. Da sind die Nachbarn und die ehemaligen Kollegen. Da sind Bekannte und Freunde. Auch sie sind oft sehr betroffen und wollen Abschied nehmen. Es ist wichtig, ihnen das zu ermöglichen.

…bitten wir höflichst, Abstand zu nehmen…

So steht es oft in den Zeitungsanzeigen. Diese Worte wollen sagen, dass sich jemand überfordert sieht, dass er oder sie nicht weiß, wie die Worte am Grab durchzustehen sind.

Zu bedenken ist auf der anderen Seite, dass diese Worte isolieren. Wer sie in der Zeitung gelesen hat, wird sich wahrscheinlich auch später fernhalten in der Annahme, die Hinterbliebenen wollen lieber nicht angesprochen werden. Dabei kann es so gut tun, die Worte der anderen zu hören und ihre Anteilnahme zu spüren.

Fürbitte für die Verstorbenen

Am Sonntag, welcher der Beerdigung folgt, werden in der Regel die Todesfälle jeder Gemeinde im Gottesdienst bekannt gegeben. Anschließend gedenkt die Gemeinde fürbittend ihrer Verstorbenen. Als Angehörige sind Sie zu diesem Gottesdienst herzlich eingeladen.

Und schließlich wird am letzten Sonntag des Kirchenjahres (Totensonntag oder Ewigkeitssonntag) aller Verstorbenen des zurückliegenden Jahres noch einmal in einem Gottesdienst gedacht.

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